Forderungen

Wir, die Kritischen Wirtschaftswissenschaftler*innen an der Freien Universität, sehen Verbesserungsbedarf an der Lehre am Fachbereich. Wenn wir die hohe Abbrecherquote und das Feedback in den Lehrevaluationen betrachten kommen wir zum Schluss, dass wir mit diesem Gefühl nicht alleine sind. Auch steht unser Fachbereich dabei lediglich stellvertretend für eine ökonomische Lehre die global in alten, unzureichenden Strukturen stecken geblieben ist. Wir kritisieren, dass die Pädagogik überwiegend im Muster Vorlesung/Übung/Klausur verhaftet bleibt, ohne dabei Raum für Diskussion und kritische Auseinandersetzung zu bieten. Stattdessen dominiert Frontalunterricht und reine Wissensreproduktion als Prüfungsleistung.

In den mathematisieren Modellen kommen gesellschaftlich relevante Themen zu kurz und werden für die Eleganz und vorgetäuschte Genauigkeit von klar quantifizierbaren Effekten geopfert. Inhaltlich dominiert mit der Neoklassik eine einzelne Denkschule und verhindert eine ganzheitliche, heterodoxe Herangehensweise in die auch Erkenntnisse benachbarter Disziplinen einfließen. Stattdessen werden diese marginalisiert und andere Sozialwissenschaften als unzureichend abgetan. Unkooperative und eigennützige Verhaltensweisen werden als die Norm wirtschaftlichen Verhaltens dargestellt und alternative Denkansätze ignoriert.

Als konstruktive Akteure der Hochschulpolitik wollen wir Impulse für eine zukunftsfähige ökonomische Lehre setzen. Dazu haben wir innerhalb unseres Dachverbands in einem Basisdemokratischen Prozess Forderungen und Vorschläge erarbeitet, wie der Wandel hin zu einer Lehre gelingen kann, die der Verantwortung der Wirtschaftswissenschaft gerecht wird. Das Impulspapier existiert in einer kurzen und in einer ausführlichen Version und steht hier zum Download bereit.